„Doing gender“ in den Kinderschuhen

Weibliche Führungskräfte in Deutschland

Je größer ein Betrieb ist, umso weniger finden sich – laut wissenschaftlichen Studien – weibliche Führungskräfte! Eine signifikante Erhöhung des Anteils weiblicher Führungskräfte sollte für Unternehmen nicht nur aus ökonomischen Gründen, sondern auch aus Erfordernissen einer ‚Corporate Social Responsibility‘ CSR – welche die Interessen aller Stakeholder im Auge hat – ein notwendiges Ziel sein. Die ökonomischen und sozialen Effekte auf der Makroebene wirken sich positiv auf den Erfolg aus.

Das ist nicht neu, trotzdem verändert sich der Anteil weiblicher Führungskräfte nur schleichend. Wieso eigentlich? Einige Gedanken dazu:

Das Thema Gender Diversity ist hoch emotional besetzt. Es ist Zeit zu erkennen, dass kein moralischer Diskurs eingeschlagen wird, sondern ein ökonomischer. Gelebte Gender Diversity in Unternehmen bedeutet Geschlechtergerechtigkeit und das hat mit Macht zu tun, ggf. also auch mit Macht-Verlust. 

Gleiche Behandlung erzeugt nicht zwangsläufig Gerechtigkeit. Die ewig wiederkehrende Forderung nach gleicher Behandlung, vorgebracht von einigen Männern, wie auch Frauen, wenn es um ‚Frauen-Förderprogramme‘ geht, greift nicht. Gender Diversity zu etablieren bedeutet auch, weibliche potenzielle Führungskräfte gezielt zu rekrutieren und individuell durch spezielle Programme zu fördern.

Gender Diversity hat nichts damit zu tun, Frauen per se als bessere Führungskräfte hinzustellen. Es geht höchstens um den (ökonomisch wichtigen) Mehrwert von ‚weiblichen Eigenschaften‘, gelebt von Männern, wie Frauen. Siehe John Gerzema, das Athene Prinzip.

Gender Diversity schafft Bewusstsein auch über die Sprache. Aktuell in der StVo nachzulesen: aus dem ‚Fußgänger‘ oder ‚Radfahrer‘ ist der ‚zu Fuß gehende‘, bzw ‚der ein Fahrrad fahrende‘ geworden. In der Amtssprache soll jeglicher Anschein von Diskriminierung verhindert werden.

Unser Denken bestimmt unser Handeln – Glaubenssätze oder Wahrnehmungen können einengen und täuschen – eine Übung:

Haben Sie sich jemals gefragt, was passieren würde, wenn Sie eines Morgens aufwachen und Sie gehören dem ‚anderen‘ Geschlecht an? Sie sitzen auf der Bettkante und wundern sich…., aber Sie fühlen sich wohl, es geht Ihnen gut, sie denken an den vor Ihnen liegenden Tag….Was denken Sie, wie würden Sie nun Ihren ganz normalen Tag erleben, jetzt als Mann…bzw. als Frau..??

Diese Übung dient dem Erkennen von Rollenflexibilität, es geht NICHT um gut oder schlecht, richtig oder falsch! Diversität – Andersartigkeit – ist gut, sie gibt uns Anstöße zum Lernen, eventuell verlassen wir unsere Komfortzone und machen neue Erfahrungen. Und das macht uns zufrieden, und manchmal stolz.

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